Am Wochenende des 10. und 11. Mai 2025 fand die 136. Internationale Regatta in Gent statt. Diese traditionsreiche Veranstaltung, die seit 1889 ausgetragen wird, zählt zu den bedeutendsten Ruderregatten in Belgien und den Niederlanden. Organisiert vom Royal Sport Nautique de Gand, zieht sie jährlich ein internationales Teilnehmerfeld an und dient vielen Nationalmannschaften als Auftakt in die internationale Wettkampfsaison.
Ich bin am Freitag, den 9. Mai, nach Gent angereist. Nach der Ankunft habe ich die Gelegenheit genutzt, einige Trainingsrunden auf der Regattastrecke zu absolvieren, um mich mit den Bedingungen vertraut zu machen. Die Regattabahn, die Watersportbaan Gent, liegt zentral in der Stadt und ist über Kanäle mit dem Stadtzentrum verbunden. Mit fünf Bahnen bietet sie ausreichend Platz für die Rennen. Allerdings sorgen die Spundwände entlang des Ufers dafür, dass Wellen reflektiert werden, was bei Regattabetrieb zu rauem Wasser mit Kreuzwellen führt. Zusätzlich herrschte an allen Tagen starker Gegenwind, was die Bedingungen auf der 2000-Meter-Strecke besonders anspruchsvoll machte.
Am Samstagmorgen stand der Vorlauf im Leichtgewichts-Einer um 08:57 Uhr auf dem Programm. Daher musste ich bereits um 06:57 Uhr zur Waage an der Regattastrecke erscheinen. Das Teilnehmerfeld war international besetzt, mit Ruderern aus England, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und sogar Kuwait. Trotz der schwierigen Bedingungen konnte ich mich mit einem zweiten Platz im Vorlauf für das A-Finale am Nachmittag qualifizieren, in dem die Plätze 1 bis 5 ausgefahren wurden. Im A-Finale gelang es mir, den dritten Platz zu erringen – ein Ergebnis, mit dem ich vor der Anreise nicht gerechnet hatte.
Der Vorlauf am Sonntag begann noch früher, um 08:44 Uhr, was bedeutete, dass ich bereits um 06:44 Uhr zur Waage musste. Erneut konnte ich mich mit einem zweiten Platz im Vorlauf für das A-Finale qualifizieren. Im Finale setzten sich zwei Ruderer frühzeitig ab, doch ab der 1000-Meter-Marke konnte ich mit konstantem Ruderschlag aufholen. Die letzten Meter wurden besonders spannend. Im Fotofinish verpasste ich den dritten Platz haarscharf mit gerade mal 0,8 Sekunden Unterschied. Meine Bootsspitze lag minimal hinter der meines Konkurrenten, sodass ich den vierten Platz belegte.
Insgesamt war die Teilnahme an der Internationalen Regatta in Gent für mich ein großer Erfolg. Ich hätte im Vorfeld nicht erwartet, in einem so hochkarätigen internationalen Feld eine Bronze Medaille zu holen. Dieser Erfolg motiviert mich für die kommenden Wettkämpfe. Als Nächstes stehen die Deutschen Großbootmeisterschaften zusammen mit der Deutschen Hochschulmeisterschaft auf dem Programm. Dazwischen plane ich Starts bei Regatten in Heidelberg und möglicherweise weiteren Veranstaltungen.