Trainingslager Veli Losinj 2019
Als wir uns am Morgen des 1. März 2019 um 3 Uhr früh auf den Weg nach Kroatien machten, freuten sich manche schon auf den schulfreien Tag der vor ihnen lag, hauptsächlich war die Stimmung jedoch von Müdigkeit und der Aussicht darauf, den Tag im Bus zu verbringen, geprägt.
Doch alles verlief glatt und ohne Zwischenfälle und nach wie im Flug vergangenen 14 Stunden durften wir im wunderschönen Veli Losinj unsere gemütlichen Ferienwohnungen beziehen.
Das Highlight des Tages war jedoch das traumhafte Essen im Restaurant Mol, das einige von uns bereits jährlich seit 2015 genießen dürfen. Kugelrund rollten wir zurück in unsere Quartiere und plumpsten in die Betten, in denen wir die Nächte der kommenden Woche verbringen sollten.
Noch im Halbschlaf standen wir an unserem ersten Trainingstag um 7:30 Uhr im Frühstücksraum und freuten uns schon auf unsere erste Rudereinheit im neuen alten Ruderrevier Mali Losinj. Wenig später ging es los und während manche sich munter ans Schrauben machten, bauten andere gemeinsam mit Ruderern des Marbacher Rudervereins den Steg auf. Doch das erwies sich als komplizierter als gedacht, da sich das Stegteil in der Halterung auf dem Dach der marbacher Pritsche verklemmt hatte. Auch dieses Problem ließ sich relativ einfach lösen, indem wir mit vereinten Kräften das Stegteil samt Halterung vom Dach der Pritsche lupften.
Nachdem schließlich mit Verfrachten der Motorboote auch die spontane Einheit Krafttraining abgeschlossen worden war, ging es endlich auf Wasser und wir machten uns auf die alljährliche Erkundungsfahrt. Diese und auch die zweite Einheit verliefen reibungslos und wir konnten zufrieden nach einem weiteren erfolgreichen Tag ins Bett gehen.
Am Morgen des zweiten Trainingstags ging es endlich mit dem allmorgendlichen Frühsport los, der zwar einerseits aus trainingsperspektive gesehen sehr produktiv ist, bei uns Ruderern jedoch meistens (aus verschiedenen Gründen) nur auf mäßige Begeisterung stößt.
Für mehr Freude sorgte die Ankunft von Jakob, der wegen einer Deutschklausur einen Tag später mit Michael Grün und dessen Hund Milo zu uns stieß. Gezeichnet von seinen Erlebnissen berichtete er von seinen Erfahrungen mit getrockneten Hasenohren, die Milo offensichtlich etwas besser fand als Jakob.
Mit dem dritten Tag war die erste Belastung gekommen und wir waren einfach nur froh, als wir die 15 anstrengenden Minuten hinter uns gebracht hatten. Die Hilfe beim Frühsport zahlte sich nun auch für unseren Athletikcoach Michael aus, der im Renndoppelzweier auf dem Meer mit Maxi anschließend die ersten Ruderkilometer seines Lebens absolvieren durfte. Den freien Nachmittag hatten wir uns redlich verdient und so hatten wir ein wenig Zeit uns zu erholen.
Mit einem neuen Trainingsblock kamen auch neue Bootsaufteilungen für die meisten von uns. Während Julius und Luis aus dem Doppelzweier in zwei Einer umstiegen, von denen wir uns einen von Marbach ausleihen durften, wechselten Christina und Thea aus dem Doppelvierer in einen Doppelzweier, Maya in einen Einer.
Auf dem Weg zum Essen trafen wir am Hafen auf eine bunte und zugleich makaber anmutende Faschingsgesellschaft, die dort ausgelassen, später auch mit Feuerwerk, den Anlass des Faschingsdienstags feierte.
Am Mittwoch, unserem schon fünften Trainingstag, machte sich auch langsam das kräftezehrende Training bemerkbar. Das Wetter hatte unser Wassertraining die Woche über begünstigt und so wollten wir den nach Windguru vorletzten guten Tag des Trainingslagers genießen. Mit einer gequälten EXA-Einheit begannen wir den Tag und als wir nachmittags die durch das kommende schlechte Wetter vorgezogene Kraftausdauer-Einheit angingen, war uns die Vorfreude in den Gesichtern abzulesen.
Angenehmer wurde der nächste Tag, an dem wir durch den wie vorhergesagt extremen Wind keine Chance auf Rudern bekamen und so vormittags Schwimmen oder Krafttraining, nachmittags wieder einmal Pause auf dem Plan standen.
Beim Schwimmen forderte das Trainingslager seinen ersten Tribut, als Jakob im Schwimmbad mit dem Fuß an einer Treppenstufe hängen blieb und ihm daraufhin im stark salzigen Wasser des Hotelschwimmbads das restliche Schwimmtraining verwehrt blieb. Die Rache folgte sofort, indem Jakob in der Eile versehentlich den unschuldigen Papierspender gewaltsam von der Wand entfernte. Bleibende Schäden waren jedoch auf beiden Seiten auszuschließen.
Der letzte Trainingstag begann ein letztes Mal mit dem allseits beliebten Frühsport und war am Vormittag von der Abschlussbelastung des Trainingslagers beherrscht, die die Jungs im Doppelvierer, Christina und Maya im Einer und Thea im Zweier antraten. Mutig trotzten unsere Ruderer den widrigen Bedingungen in 2x10min und konnten danach stolz behaupten, die letzte Einheit des Trainingslagers 2019 absolviert zu haben.
Nun, nicht ganz alle, denn für einen aussichtsreichen Zweier ging es nachmittags noch einmal aufs Wasser: Michael Grün und Maximilian Kern waren uneinholbar das schnellste Heilbronner Boot auf Wasser.
Mit vereinten Kräften machte sich unsere Rennmannschaft ans Beladen des Hängers für die lange Fahrt und ging anschließend noch Proviant für eben diese einkaufen.
Auch die Rückfahrt verlief ohne weitere Probleme und einigermaßen produktiv, da wir es schafften, unsere noch frischen Erlebnisse aus dem Trainingslager zu ordnen und zu Papier zu bringen.
Alles in allem war es ein erfolgreiches Trainingslager, das wir, wenn es auch nur eine Woche war, alle genossen und sogar ohne Kenterungen überstanden haben.
Die ganze Mannschaft freut sich schon auf ein Wiedersehen 2020 mit der idyllischen Trainingsumgebung, die wir jedes Jahr aufs Neue genießen dürfen.
Bedanken dürfen wir uns dafür ganz besonders bei unserem Trainer Ivan, der jedes Jahr aufs Neue dieses wunderbare Trainingslager ermöglicht und uns damit die Chance gibt, einmal im Jahr Saisonvorbereitung und Ferienerlebnis zu vereinen.