Heute ist ein nicht so schöner Tag.
Bei einer meiner vielen Fahrten auf dem Neckar habe ich mich verletzt.
Zuerst dachten die Ruderer, dass es nicht so schlimm sei, und haben mich wieder in mein Bootslager gelegt, in dem ich auf meinen nächsten Einsatz wartete.
Doch nach ein paar weiteren Fahrten wurde entschieden, dass es mir vielleicht doch guttun würde, wenn sich das mal jemand genauer anschaut.
So werde ich abgeriggert und in die Werkstatt getragen.
Eine schöne Werkstatt. Groß, hell, und voll von Werkzeug. Hier treffe ich auch auf den Ruderwart.
Er spricht mit den Ruderern, und erklärt ihnen, dass man auf mich und meine Bootskollegen mehr aufpassen muss, sonst müssen bald noch mehr Boote in Behandlung.
Irgendwie freue ich mich auf meinen Aufenthalt. Hier wird mir der Kalk von der Haut gewaschen, und meine Rollen gesäubert, die von den vielen Kilometern schon ganz schmutzig sind. Auch an mir geht eben das Alter nicht spurlos vorbei.
Meine Verletzung wird begutachtet, und möglichst fachmännisch verarztet. Wie lange so eine Genesung dauert und wie viel Kraft und Liebe hier reingesteckt wird. – Alle Achtung.
Nach meinem stationären Aufenthalt darf ich frisch gepflegt wieder zurück in mein gewohntes Umfeld. Wie schön es doch zu Hause ist.
Ich weiß, dass aus mir kein neues Boot gemacht werden kann, aber trotzdem freue ich mich, wenn ich frisch repariert den Ruderern Freude bereiten kann.
Morgen wird ein schöner Tag.